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Unterhaltungselektronik

Die Unterhaltungselektronik, also die Geräte, die uns zu Hause im Wohnzimmer die Freizeit versüßen, entwickelt sich sehr schnell weiter. Gewohnte Technologien verschwinden und neue Geräte kommen in immer kürzeren Zeitabständen auf den Markt. Vieles davon ist noch nicht ausgereift oder bewährt sich nicht und verschwindet schnell wieder. Ich möchte hier einen Überblick aus meiner Sicht geben, was man sinnvoll anschaffen kann und wovon man besser die Finger lassen sollte.

Fernseher

Fernsehen begann als eine Mischung aus analog und digital. Ein pulsierender Elektonenstrahl (analog) saust zeilenweise (digital) über die Leuchtschicht auf der Bildröhre. Das Pulsieren kann je nach der Qualität des Signals fein abgestuft oder grob verschneit sein, aber es sind immer genau 576 Zeilen, aus denen sich das Fernsehbild aufbaut. Für PAL Farbfernsehen farbiges Fernsehen braucht man statt einem Elektronenstrahl drei, die für die Grundfarben Rot, Grün und Blau zuständig sind und die Leuchtschicht besteht aus dünnen senkrechten Streifen, die in diesen Farben abwechselnd auf die Bildröhre gemalt sind. Das analog-digitale Prinzip ist immer noch gleichgeblieben.

DVD und Digitalfernsehen

Erst mit der Einführung der Video-DVD DVD und des digitalen Satellitenfernsehen Satellitenfernsehens wurde auch die Information in den Zeilen digital dargestellt. Es wurden 720 Punkte (Pixel) pro Zeile festgelegt. Das entspricht (für mich unverständlich) nicht ganz dem Bild-Seitenverhältnis von 4:3, dafür hätten es 768 Pixel sein müssen. Keine Ahnung, wer sich sowas ausdenkt und warum. Anfänglich machte das auch noch nichts aus, denn es gab noch keine flachen Fernseher und bei einem Röhrenfernseher konnte man ja die Bildhöhe stufenlos einstellen, indem man den Abstand der Zeilen veränderte. Bei richtiger Einstellung kriegt das Bild das richtige Seitenverhältnis, wenn die Bildröhre im Verhältnis 4:3 proportioniert ist. Es ist wichtig, zu verstehen, dass sich bei einem Röhrenfernseher die Bildqualität nicht verschlechtert, wenn die Bildhöhe verändert wird. Es bleiben immer 576 Zeilen, nur der Abstand der Zeilen ändert sich. Und weil die 720 Pixel pro Zeile in ein analoges Signal umgewandelt wurden, mussten auch nicht genau 720 Streifen von jeder Farbe da sein, um ein optimales Bild zu erhalten.

Rein rechnerisch wird die Bildqualität aber besser, wenn die Zeilen enger zusammenrücken, es wird ja dann mehr Information pro Flächeneinheit untergebracht. Da auf DVDs hauptsächlich Spielfilme im Breitformat 16:9 veröffentlicht werden, kam die Industrie auf eine fatale Idee. Es müssen ja immer genau 576 Zeilen sein, so dass über und unter dem Bild schwarze Streifen mit abgespeichert werden, die keine Information enthalten und deshalb nur nutzlosen Ballast darstellen. Warum sollte man in diesen Bereichen nicht Bildinformationen unterbringen, um die Bildqualität zu verbessern. Das Anamorphe Bildaufzeichnung Format 16:9 anamorph war geboren (anamorph heißt verzerrt). Dabei werden für ein Bild mit dem Seitenverhältnis 16:9 alle 576 Zeilen verwendet. Es wird dadurch in der Höhe auf 4:3 gestreckt. Auf der Bildröhre wurde der Zeilenabstand so reduziert, dass das korrekte Bildseitenverhältnis wiederhergestellt wird. Durch die höhere Zeilendichte wurde die Bildqualität sichtbar besser, allerdings nur auf einem Röhrenfernseher und natürlich auch nur, wenn der Fernseher technisch zu diesem Zeilenquetschtrick in der Lage war.

Flache Fernseher

Bei der Einführung des Digitalfernsehens wurde mit dem Format 16:9 anamorph die einmalige Chance geopfert, ein vernünftiges Bildformat zu definieren. Flachfernseher haben eine fest vorgegebene Anzahl von Pixeln. Der Zeilenquetschtrick kann hier nicht funktionieren, ohne dass das Bild umgerechnet werden muss. Eine optimale digitale Bildqualität erhält man aber nur, wenn jedem Bildpixel genau ein Pixel auf dem Bildschirm entspricht. Falls Sie einen Laptop besitzen: da funktioniert das genau nach diesem Prinzip! 1024 x 576 Pixel wäre eine Auflösung gewesen, die sich einerseits für die Darstellung auf alten Röhrenfernsehern optimal umrechnen lässt, weil die Zeilenanzahl nicht verändert werden muss, andererseits auf digitalen Flachfernsehern eine bei weitem ausreichende Qulität liefert. Aber es war anders gekommen - warum, habe ich nicht verstanden. Statt dessen fanden sich bei den flachen Fernsehern die unterschiedlichsten Auflösungen, von denen aber keine 1:1 passen konnte. Deshalb musste jedes Bild umgerechnet werden, was immer mit einem Verlust an Bildschärfe verbunden ist. Auch stimmten oft die Proportionen nicht. Es gab Bildschirme mit einem Seitenverhältnis von 15:9 und die meisten Geräte verzerren sowieso in der Standardeinstellung jedes Bild so, dass es den Bildschirm immer ganz ausfüllt. 4:3-Bilder werden auf 16:9 in die Breite gezogen, was zu einer gewaltigen Gewichtszunahme der Nachrichtensprecher führt. Inzwischen werden ja die meisten Nachrichten im 16:9-Format ausgestrahlt. Filme im Cinemascope-Format werden auf 16:9 gestreckt; dadurch erlangen bei Ben Hur die römischen Gladiatoren eine stattliche Körpergröße, sind aber irgendwie zu dünn. Kein Bild war mehr wie es sein sollte und konnte es aus den beschriebenen Gründen auch nicht sein.

Letzlich haben sich Fernseher mit der HDTV-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel am Markt durchgesetzt. Auf dieses Format werden alle Bilder umgerechnet. Weil die Umrechnungsprogramme inzwischen sehr gut funktionieren und ja auch für die Darstellung genügend Pixel zur Verfügung stehen, kommen dabei sehr gute Bilder heraus. Und gute Fernseher bieten auch die Möglichkeit, das Seitenformat auf 4:3 einzustellen, so dass auch die Bilder alter Sendungen in diesem Format nicht verzerrt werden. So lassen sich auch die alten anamorphen DVDs mit den richtigen Proportionen anschauen. Neuerdings werden immer mehr Fernseher mit dem UHD-Format 3840 × 2160 Pixel angeboten. Das ist die doppelte Auflösung, lässt sich sehr gut umrechnen und bietet noch mehr Raum für die Bildverbesserung.

HDTV

Wird mit HDTV HDTV alles gut? Leider auch nicht! Zwar passt hier das Bild genau auf die angebotenen Fernseher. Aber mit der Auflösung von 1920 x 1080 Pixel hat man über das Ziel hinausgeschossen. Der optimale Betrachtungsabstand liegt bei diesem Format bei der 3-fachen Bildhöhe. Das bedeutet umgekehrt, wenn in Ihrem Wohnzimmer der Fernseher 4 Meter vom Sofa entfernt ist, brauchen Sie entweder einen 1,33 Meter hohen Full-HD-Fernseher (der wäre dann 2,36 Meter breit), oder Sie müssen näher an den Bildschrim rücken. Für beide Alternativen müssten Sie vermutlich Ihr Wohnzimmer umbauen. Ein so großer Flachfernseher kostet auch heute noch sehr viel Geld. Wenn Sie dagegen näher an einen kleineren Fernseher heranrücken, wird der Platz sehr schnell eng. Für mehr als 1 bis 2 Zuschauer reicht das nicht! In allen anderen Fällen haben Sie nichts von der enormen Bildauflösung, weil Ihr Auge die Details nicht mehr unterscheiden kann.

Leider ist auch bei HDTV nicht alles einheitlich. Die meisten Privatsender benutzen mit 1080i das richtige, pixelgenau passende Format, aber die öffentlich-rechtlichen senden mit 720p (1280 x 720 Pixel). Das muss dann vom Fernseher auf 1080i hochskaliert werden und das geht nicht sauber auf, wie man leicht nachrechnen kann. Hinzu kommt, dass immer noch viele Sendungen in HD ausgestrahlt werden, die nur hochskaliert wurden und in Wirklichkeit im Standardformat SD, also mit DVD-Auflösung, produziert wurden.

Deshalb ist es gar nicht schlecht, dass die meisten Leute zu weit vom Fernseher weg sitzen, denn so fällt das nicht auf und die Bilder, die moderne Fernseher ausrechnen, schauen bei richtiger Einstellung richtig schön und knackig scharf aus.

Auf dem Markt dominieren zur Zeit LCD-Fernseher mit LED Hintergrundbeleuchtung. LCD-Fernseher haben ein großes Manko: man muss möglichst gerade vor dem Gerät sitzen. Fernseher mit IPS-Display stellen da eine weitere Verbesserung dar. Von seitlichen Plätzen aus wirkt das Bild schnell verwaschen. Fernseher mit IPS-Display stellen da eine weitere Verbesserung dar, aber OLED Technologie OLED-Displays haben diesen Nachteil garnicht. Leider stockt hier die Entwicklung. Die Schirme lassen sich noch nicht mit gleichbleibender Qualität produzieren und die Haltbarkeit lässt noch zu wünschen übrig.

Videorecorder

VHS-Videorecorder, die auf Magnetbandkassetten aufzeichnen, sind nahezu vollständig vom Markt verschwunden. Sie wurden von Geräten verdrängt, die auf DVD oder auf eine Festplatte aufnehmen. Einige Kombigeräte aus VHS- und DVD-Recorder gibt es noch. Sie bieten auch die Möglichkeit, Videokassetten auf DVD zu überspielen. An die Qualität, die dabei herauskommt, darf man allerdings keine Ansprüche stellen. Die ersten Festplattenrecorder hatten nur einen Analog-Tuner und noch keine Anschlussmöglichkeit über HDMI-Kabel. Ihre Aufzeichnungen sehen nur auf Röhrenfernsehern gut aus. Auf einem flachen Fernseher ist die Qualität nicht akzeptabel.

Bei den aktuellen Geräten gibt es welche, die für den Satellitenempfang gedacht sind und andere, die sich für Kabel und DVB-T eignen, manche für beides. Darauf muss man bei der Anschaffung aufpassen. Bei der Anschaffung sollte man darauf achten, dass das Gerät von den Aufnahmen DVDs oder Blueray Discs brennen kann. Denn irgendwann ist jede Festplatte voll und man muss die Aufnahmen archivieren.

HDTV ist auch hier ein heikles Thema. Erst wenige Geräte können hochauflösend aufnehmen, aber für eine sinnvolle Archivierung sind Blue Ray Discs erforderlich. Für Kabelempfang gibt es nur Geräte von Panasonic, die das können. Eine Alternative stellt allerdings die direkte Aufnahme auf USB-Sticks und externe Festplatten dar. Da vor allem die Werbesender bei HD-Sendungen ausgiebig Kopierschutz einsetzen, ist es mit diesen Geräten immer noch nicht sicher, ob man aufgenommene Sendungen tatsächlich anschauen bzw. auf Blue Ray brennen kann oder ob der Kopierschutz das verhindert.

Radio

Das UKW-Radio verliert immer mehr an Bedeutung. In München sind noch 18 Sender über Antenne zu empfangen, ins Kabelnetz werden keine analogen UKW Stationen mehr eingespeist.

Für den Empfang über Antenne gibt es jetzt DAB+. Das funktioniert in den Großstädten mit nur einem Stück Draht als Antenne sehr gut. Auf dem Land ist der Empfang aber oft nicht möglich. Ins Kabel werden hunderte Radiostationen digital eingespeist. Für Empfang und Senderauswahl müssen aber immer die Kabelbox und der Fernseher eingeschaltet sein. Eigenständige Empfangsgeräte sind rar. Zudem sind viele digitale Radiosender an kostenpflichtige TV-Pakete gebunden. Die bessere Alternative ist da schon der Empfang über Internet.

Internetradio

Über Internet sind zur Zeit ca. 77.000 Radiostationen aus der ganzen Welt zu empfangen (Shoutcast). Die meisten zeigen an, welcher Titel von welchem Interpreten gerade läuft. Einige blenden sogar ein Cover-Bild ein. Noch eine Stufe komfortabler ist "Persönliches Radio". Hier besteht die Möglichkeit, sich Musik zusammenstellen zu lassen, die dem eigenen Geschmack entspricht oder aus einem bestimmten Genre kommt. Man kann einzelne Titel überspringen, falls sie einem nicht gefallen oder zwischendurch anhalten. Nur die gezielte Auswahl von Titeln oder Alben ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich. Dafür gibt es kostenpflichtige Angebote wie z.B. Deezer.

Für den Empfang kommt natürlich zuerst mal ein PC in Frage, der an Lautsprecher oder gleich an die Stereoanlage angeschlossen wird. Es gibt aber auch eigenständige Internetradios, damit der PC nicht immer mitlaufen muss. Die komfortabelste Alternative sind Netzwerk-Musiksysteme, die nicht nur auf das Internet zugreifen können, sondern auch auf die eigene Musiksammlung auf einer Festplatte. Über WLAN kann die Musik im ganzen Haus an mehrere Wiedergabegeräte verteilt werden. Eine preisgünstige Alternative ist die Übertragung von Smartphone oder Tablet via Bluetooth zur Stereoanlage. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Wie kommt die Digitalmusik auf die Stereoanlage?

Als der Ipod noch aktuell war, gab es für den Anschluss an die Stereoanlage eine Docking Station. Da wurde der Ipod reingesteckt und nebenbei auch aufgeladen. Die Docking Station wiederum war über ein Chinch-Kabel an einem freien Eingang des Verstärkers angeschlossen. Neuere MP3-Player stellen die Verbindung über Bluetooth her. Falls der Verstärker keinen Bluetooth Empfänger eingebaut, gibt es Zusatzgeräte, die den Empfang ermöglichen. Wichtig für guten Klang ist, dass das AptX Übertragungsprotokoll unterstützt wird. Die neuste Gerätegeneration sind Netzwerkspieler, die die Musik von Streaming Diensten, lokalen Musikservern und direkt von USB-Sticks empfangen, verarbeiten und an den Verstärker weitergeben.

Universal-Fernbedienungen

Wenn man eine etwas umfangreichere Home Entertainment Anlage im Wohnzimmer stehen hat, liegen schon mal 5 und mehr Fernbedienungen auf dem Couchtisch herum, die abwechselnd benutzt werden müssen, um z.B. am Verstärker die Lautstärke zu regeln, am Fernseher den Sender zu wechseln oder DVD-Player die Wiedergabe zu starten. Man kann sich natürlich einen Fernbedienungshalter kaufen, damit Bier, Chips und Fernsehzeitung wieder Platz haben. Aber jeder liebäugelt irgendwann einmal mit einer Fernbedienung, die alle Geräte gleichzeitig steuern kann. Die billigste Universal-Fernbedienung, die ich aktuell gefunden habe, kostet ca. 5 Euro. Wenn man sich aber einmal ein solches Teil gekauft hat, stellt man schnell fest, dass das Thema nicht so banal ist, wie man gedacht hat.

Wenn die Fernbedienung die eigenen Geräte nicht kennt, muss man ihr mit der Lernfunktion die Befehle alle einzeln beibringen. Und auch dann muss man immer erst die entsprechende Gerätetaste auf der Fernbedienung drücken, damit der Lautstärkeregler vom Verstärker lauter oder leiser macht, der Fernseher den Kanal umschaltet und der DVD-Player die Wiedergabe stoppt. Das ist auf die Dauer nicht zufriedenstellend.

Ideal ist eine Fernbedienung, auf der man die "Aktionen" wählen kann, also Fernsehen, Radio hören, CDs anhören, usw. Abhängig von der Aktion wählt sie notwendigen Geräte aus, legt fest, wo die Kanäle umgeschaltet werden und die Lautstärke geregelt wird und belegt die Tasten entsprechend. Und weil man auf einer Fernbedienung nicht beliebig viele Tasten unterbringen kann, ist ein Touch-Display für die Sonderfunktionen notwendig. Natürlich sollte eine Konfiguration am PC möglich sein und der Hersteller sollte eine umfangreiche Geräte-Datenbank anbieten, damit man die Lernfunktion nur selten braucht.

Das alles kriegt man natürlich nicht für 5 Euro. Man muss mindestens 100 Euro und einige Zeit für die Programmierung investieren, aber wenn das einmal erledigt ist, macht die Fernbedienung auf Dauer glücklich.
Ich habe viele Fernbedienungen ausprobiert, aber zur Zeit ist der einzige Hersteller, der so etwas anbieten kann, Logitech mit der Harmony Geräte-Serie. Für diese Einschätzung kriege ich kein Geld, das ist meine ehrliche Meinung!

Stand: November 2019 | Impressum